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Meine Fehler beim Investieren

Meine Fehler beim Investieren

Heute möchte ich einen Blick in die Vergangenheit wagen und meine größten Fehler beim Investieren aufzeigen und mit euch teilen.


Fehler 1: Ungedult

Die Steinhoff International Holding ist ein weltweit agierender Möbelkonzern mit Sitz in Amsterdam und Hauptzentrale in Südafrika. Ende 2017 wurden Unregelmäßigkeiten in der Bilanz eingeräumt und der Aktienkurs brach innerhalb weniger Tage bzw. Wochen zusammen. Allerdings war das nicht mein Fehler. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht an der Börse und somit nicht investiert. Aufgrund der Nähe meines Wohnortes zum Gründungsort von Steinhoff in Westerstede bei Oldenburg, war das Thema mehr als präsent in den lokalen und nationalen Medien.


Die erste kurze Gegenbewegung Mitte 2018, im seit einem halben Jahr weiter sinkenden Kurs, brachte mich dazu, Steinhoff als meine ersten Aktien zu kaufen. Ich kaufte bei 0,20€. Zunächst lief es ein paar Tage ganz gut und der Kurs stieg bis auf 0,24€ und ich fühlte mich gut. Aber dann drehte der Kurs wieder ins Negative. Ich kaufte weitere Anteile, weil ich glaubte, Steinhoff kann sich da irgendwie rausarbeiten. Ich kaufte bei 0,18€, bei 0,16€, 0,14€, 0,12€, 0,10€, 0,09€, 0,08€, 0,07€ und 0,06€. Aber es ging immer weiter nach unten. Irgendwann verlor ich die Hoffnung, wollte meine Verluste eingrenzen und verkaufte einen Großteil meiner Steinhoff Wertpapiere bei 0,044€.

Und das war mein Fehler, der Verkauf am Tiefpunkt. Ein paar Wochen später passierte nämlich genau das, woran ich die ganze Zeit geglaubt hatte. Es zeigt sich Licht am Ende des Tunnels für das Unternehmen. Die Meldungen wurden wieder etwas positiver (oder zumindest nicht negativer), neben einer sehr wahrscheinlichen Insolvenz könnte nun auch ein Turnaround mögliches werden. Das zeigte sich auch im Aktienkurs. Von meinem Verkaufskurs hat sich der heutige Kurs fast vervierfacht. Zwar halte ich immer noch einen Teil meiner Aktien, mit denen ich auch gute 70% im Plus liege, allerdings könnte es deutlich mehr sein, wenn ich nicht einen erheblichen Teil meiner Wertpapiere vorzeitig verkauft hätte.


Fehler 2: Naivität und Unwissenheit

Chemesis International (-97,30%) ist ein Unternehmen aus Vancouver (Kanada), welches sich auf Cannabis-Produkte spezialisiert hat. Chemesis erzeugt Cannabisprodukte und vertreibt diese mit Hilfe von KI-gesteuerten Verkaufslösungen. Anfang 2019, nach gerade einmal einem halben Jahr an der Börse, bin ich auf Chemesis International aufmerksam geworden. Damals waren Cannabisunternehmen in aller Munde bzw. in vielen Depots vertreten. Ich meine mich erinnern zu können, dass ich über eine Art Werbebanner oder Nachricht auf das Unternehmen aufmerksam wurde. Die Story passte, alle sprachen über Cannabis und der Aktienkurs stieg innerhalb von 8 Wochen um 100%. Anfang März kaufte ich meine ersten Wertpapiere des Unternehmens und hoffte auf der Erfolgswelle mitreiten zu können. Bereits eine Woche nach meinem Kauf drehte der Kurs und kannte seitdem nur noch eine Richtung, nach unten. Und das ging verdammt schnell. Innerhalb von wenigen Monaten halbierte sich der Wert. Ich hielt das für eine kurze Schwächephase und kaufte noch zwei Mal nach. Nach einem Jahr lag mein Investment mit knapp 90% im Minus. Ich habe die Aktie noch immer im Portfolio. Aktuell liegt die Performance bei -97,30%.


Nach ein paar Recherchen bin ich vermutlich auf eine Art Pump & Dump Aktion reingefallen. Durch viele vermeintlich positive Nachrichten wurde der Kurs kurzfristig nach oben gepusht. Dann haben die Initiatoren zu sehr guten Preisen verkauft und anschließend sackte der Kurs innerhalb kurzer Zeit ab.

Bei diesem Investment habe ich gleich mehrere Fehler gemacht: Ich habe mich nicht über das Unternehmen informiert. Ich habe mich von aufgeblasenen Nachrichten zum Kaufen verleiten lassen. Ich habe trotz sinkendem Kurs weiter nachgekauft. Und zum Schluss habe ich es nie geschafft den Absprung zu finden.


Ich habe die Aktien nach wie vor in meinem Portfolio. Als mahnendes Beispiel für meine Naivität.


Fehler 3: Zu spät begonnen

Ich habe Fehler gemacht. Ich war naiv. Ich war ungeduldig. Ich habe mir die Finger verbannt. Ich habe Geld verloren. Aber ich habe gelernt. Ich habe Spaß am Investieren gefunden. Ich habe meinen weg, meine Strategie gefunden. Ich habe die Liebe zur Dividende entdeckt. Allerdings, und das ist mein dritter Fehler, viel zu spät.


Leider habe ich erst 2017, mit 33 Lebensjahren, den Weg an die Börse gefunden. Ich habe erst mit 30 Jahren begonnen, mich um meine Finanzen zu kümmern. Die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Vorher habe ich mich von Versicherungsvertretern und Bankangestellten zu den vermeintlich besten Finanzideen überreden lassen. Heute habe ich fast alle damals getroffenen Entscheidungen revidiert und kümmre mich selbst um meine Zukunft. Den Ansporn hat mir das Buch von Daniel Korth: Jetzt rocke ich meine Finanzen selbst* gegeben. Erst durch dieses Buch habe ich Dinge hinterfragt, von denen ich bis dato keine Ahnung hatte. Ich habe mir weitere Bücher über Finanzen und Anlagestrategien gekauft und gelesen. Und heute habe ich meine Finanzen im Griff. Ich bin dadurch nicht reich geworden, aber ich habe Spaß an meinen Investments und sie geben mir jedes Jahr, jeden Monat, jede Woche und sogar jeden Tag etwas zurück: Meine Tägliche Dividende.


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